Rufen Sie uns an: +41 52 269 21 00

Recht und Roboter: Auswirkungen bei der Arbeit und in der Gesellschaft

Von bouvet@m-win.ch, Tel. +41 (52) 269 21 11

Das Zeitalter der technologischen Revolutionen ist tatsächlich da. Die Robotik ist derzeit ein wachsendes Thema und die Anzahl der Roboter, die in unserer Industrie und an unseren Arbeitsplätzen eingesetzt werden, hat zugenommen. Eine rechtliche Analyse der Auswirkungen von Robotern (Robotisierung) bei der Arbeit ist wichtig, und Sie finden im Folgenden einen Überblick (basierend auf einer Masterarbeit).

Die Gesellschaft steht vor wichtigen rechtlichen Herausforderungen in Bezug auf die Robotisierung unserer Arbeitswelt, inkl. aufkommender Themen wie Künstliche Intelligenz (KI), Robotisierung und Digitalisierung. Erstens ist die Definition eines Roboters subjektiv, hat sich im Laufe der Zeit verändert und wird in verschiedene Generationen eingeteilt. Aktuelle Roboter werden als Objekte oder Maschinen betrachtet, aber zukünftige Roboter und Robotersysteme werden bald in der Lage sein, eigene Entscheidungen zu treffen. Können sie eine Rechtspersönlichkeit mit Rechten und Pflichten haben? Wie löst man einen Unfall zwischen einem Roboter und einem Arbeiter oder mögliche negative Auswirkungen der Robotisierung in Fabriken?

Wir können uns auf die «Robotergesetze» (Isaac Asimov, 1942) und ISO-Normen stützen, jedoch ist der rechtliche Rahmen schwach. Nach nationalen, europäischen und internationalen Gesetzen scheint es keinen konkreten Rechtsrahmen zu geben, der mögliche Probleme abdeckt, die an einem Arbeitsplatz unter Beteiligung eines Roboters auftreten. Was die Auswirkungen betrifft, können Roboter für die Arbeiter von Vorteil sein, da sie schmerzhafte oder sich monotone Aufgaben, z.B. im Industriebereich, übernehmen können, aber sie erhöhen auch das Arbeitstempo, was zu Arbeitsstress und veränderten Arbeitsbedingungen führt. In der Tat gab es mehrere Fälle von Unfällen mit Robotern in der Industrie. Darüber hinaus wird ein «Verdrängungseffekt» von Arbeitskräften dazu führen, dass zukünftige Arbeitsplätze und erforderliche Fähigkeiten entstehen, verschwinden oder verändert werden. Ausserdem ermöglichen und fördern Robotersysteme sowie Informations- und Kommunikationstechnologien das Homeoffice. Im Zusammenhang mit der Gesundheitskrise können wir indirekte Auswirkungen der Arbeit im Homeoffice auf die Balance zwischen Berufs- und Privatleben. Das Arbeitsrecht muss diese Themen weiter analysieren, um mehr Sicherheit zu bieten und Mindeststandards festzulegen.

Es besteht daher eine echte Notwendigkeit, die Gesetzgebung neu zu überdenken, da es eine Lücke zwischen unseren theoretischen Gesetzen und dem aktuellen technologischen Fortschritt gibt. Es muss ein klarer rechtlicher Rahmen umgesetzt werden, indem die aktuellen Auswirkungen untersucht und berücksichtigt werden, um mit der ständigen Entwicklung neuer Technologien Schritt zu halten. Das europäische Recht hat sich in letzter Zeit mit dem Thema beschäftigt, insb. mit KI. Der Vorschlag der Europäischen Kommission, KI-Themen, Innovationen und damit verbundene Risiken zu regeln, richtet sich auch an Drittstaaten und kann Schweizer Unternehmen betreffen. Der Aktionsplan der Schweiz für neue Technologien scheint angemessen (Strategie «Digitale Schweiz»), aber auch andere Herausforderungen zu berücksichtigen und zu meistern, inklusive solchen betreffend Robotern und KI, die derzeit schon hoch entwickelt sind.

Quellen:

Sollten Sie Fragen haben können Sie sich gerne an uns wenden.

Interessiert mich (E-Mail an sekretariat@m-win.ch; wir melden uns).

Anmerkung: Dieser Beitrag wurde von der unabhängigen Anwaltskanzlei Martin Rechtsanwälte GmbH auf unserem Blog publiziert.


Close Menu