Ab einem gewissen Alter, so in der Regel ab 60 Jahren, nimmt die Unsicherheit über das, was die Zukunft noch so alles bringen mag zu und macht eine Nachlassplanung aus verschiedenen Gründen ratsam.
Die meisten Menschen wollen, dass ihr Vermögen ordnungsgemäss verwaltet und verteilt wird, wenn sie sterben. Eine durchdachte Nachlassplanung ermöglicht es, Vermögenswerte effizient zu verwalten und zu bewirken, dass sie nach den eigenen Wünschen verteilt werden. Eine Nachlassplanung stellt zudem die Bedürfnisse und finanzielle Sicherheit des Partners und der Kinder nach dem Tod des Erblassers sicher. Dies umfasst in der Regel die Verteilung von Vermögenswerten an den Partner, Kinder aus vorherigen und der aktuellen Ehe, andere nahe Verwandte oder Freunde und Bekannte. Eine gut geplante Nachlassstrategie kann auch helfen, Steuerbelastungen zu minimieren und sicherzustellen, dass die vorhandenen Vermögenswerte so effizient wie möglich übertragen werden.
Ausser eigentlichen Vermögenswerten werden oft weitere zu regelnde Angelegenheiten in die Planung aufgenommen, z.B. der sog. «digitale Nachlass»: Passwörter, Daten, Profile, Token, Kryprowährungen und dergleichen. Vielleicht auch Informationen, die der Erblasser bisher für sich behielt, und die nach seinem Tod nicht untergehen sollen.
Auch der unangenehmste und schlimmste Fall, dass man seine Angelegenheiten zu Lebzeiten nicht mehr selbst regeln kann, will bedacht sein. Eine Nachlassplanung umfasst deshalb oft die Festlegung von Vorsorgevollmachten und medizinischen Direktiven, die sicherstellen, dass die persönlichen und medizinischen Wünsche im Falle von Krankheit oder Unfähigkeit respektiert werden.
Ausser juristischen Kenntnissen und Erfahrungen sind für eine konkret umsetzbare Nachlassplanung oft auch rechnerische/buchhalterische Fähigkeiten nötig, damit im Ergebnis finanziell wirklich das resultiert, was man anstrebt. Dies gilt dann noch verstärkt für die Teilung der Erbschaft vor oder nach dem Tod des Erblassers.
Eine klare Nachlassplanung kann Konflikte unter den Hinterbliebenen verhindern. Insgesamt trägt eine Nachlassplanung dazu bei, die persönlichen und finanziellen Angelegenheiten eines Menschen im Alter zu regeln und sicherzustellen, dass seine Wünsche respektiert werden, auch dann, wenn er nicht mehr in der Lage ist, sie selbst zu äussern.
Wir werden zu den wichtigsten Themen im Rahmen einer konsequenten und fundierten Nachlassplanung in den nächsten Wochen jeweils einzelne Beiträge veröffentlichen, zum Beispiel::
- Bedeutung von Ehe und Güterstand
- Gesetzliche Erbteile und Pflichtteil
- Erbvertrag, Testament und Vorsorgeauftrag
- Schenkung und Ausgleichspflicht
- Erbverzicht und Erbauskauf
- Unternehmen und Liegenschaften in der Erbmasse
- Vorsorge für spätere Generationen (z. B. Stiftung)
- Vermögensverwalter und/oder Willensvollstrecker
- Digitaler Nachlass
- Vorsorgeauftrag
- Steuern
Bei Fragen können Sie sich jederzeit unter sekretariat@m-win.ch an uns wenden, wir beraten Sie gerne individuell.